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Königsteiner Woche 14.4.2016

Veröffentlicht im Glashüttener  „Magazin“                                                                                     

 

 

Wie kommt das Salz in die Suppe?

Hinter den Kulissen der Schloßborner Laienbühne e.V.

 

Für eine gute Suppe braucht man ein entsprechendes Rezept und Gemüse. Für eine erfolgreiche Theateraufführung braucht man das richtige Stück und begeisterte Schauspieler....... aber halt, das ist doch nicht alles! Was ist mit dem Topf, dem Herd? Dem Koch? Der Herkunft und Vorbereitung des Gemüses, der Garzeit, den richtigen Kräutern und Gewürzen? Der Präsentation auf dem Teller?... In Schloßborn haben wir dafür etwa 30 aktive Mitglieder, die voller Engagement und Begeisterung, mit ihrem jeweils eigenen Können und Erfahrung, zum Genuss beitragen. Am Beispiel von Kostüm, Werbung und Technik wollen wir hier die Arbeit außerhalb des Rampenlichts vorstellen.

 

Sobald die Spielleitung sich mit dem Vorstand auf das neue Stück geeinigt hat, etwa ein Dreivierteljahr vor den Aufführungen, beginnt die kreative Phase für die Kostümauswahl und die Plakatgestaltung. Michèle Kunz hat inzwischen wohl schon an die 300 bunte Kostüme für Theater, Burgfest, Karneval entworfen und geschneidert oder umgearbeitet - zusammen mit einer Gruppe fleißiger Näherinnen. Wenn sie „Dschungelbuch“ hört oder „Pension Schöller“ oder „Jim Knopf“ oder, oder, oder – dann hat sie meist sehr schnell eine konzeptionelle Vorstellung. Übers Internet holt sie sich weitere Anregungen und arbeitet dann zusammen mit Regisseur und Schauspieler/in die individuelle Ausstaffierung aus. Dann wird der Fundus durchsucht, es werden Stoffe bestellt oder Kleidungsstücke aus privaten Beständen herangeschafft und angepasst. In lustiger Runde (oft gleichsam ein Nähkurs) werden die Kostüme dann fertiggestellt. Was Michèle an ihrer Arbeit besonders liebt? Hier kann sie alle Verrücktheiten ausleben („so würde ja keiner auf die Straße gehen“) und kreativ sein – gleichzeitig anderen etwas beibringen und im Team zusammenarbeiten. 

 

Doreen Nikutta ist noch recht frisch in ihrer „Public Relations“ Rolle, ihr erstes Produkt war das schöne Plakat zu „Pension Schöller“ im Herbst 2015.  Zeichnen und malen können muss sie dafür nicht unbedingt. Doreen entwickelt die Idee, wie das Stück am besten repräsentiert werden sollte, d.h. wie Interesse und Neugier geweckt werden können. Dann rekrutiert sie Künstler für die Umsetzung (das kann z.B. auch eine Grundschulklasse sein) und stimmt die Texte ab. Schließlich setzt sie Titel, Logo, Bild, Informationen und Werbung am Computer zusammen und optimiert, bevor sie den Druck in verschiedenen Formaten für Plakate, Flyer, Eintrittskarten organisiert. Doreen bringt ihre Liebe zum Detail ein und auch sie mag die Kreativität an dieser Aufgabe. Aus vielen verschiedenen Bausteinen setzt sie ein Endprodukt zusammen, das mitentscheidend für die Besucherzahl ist.

 

Ton- und Beleuchtungstechnik nimmt der Zuschauer im besten Fall gar nicht bewusst wahr. Die Techniker optimieren unsere Aufführungen und sorgen so dafür, dass die schauspielerische Leistung beim Zuschauer ankommt. Beleuchtungsoptimierung, Tonauswahl, Mikrofonausstattung der Schauspieler und Bedienung des Mischpultes sind nur einige der Aufgaben. Wissen, Erfahrung und Sorgfalt sind hier wichtig. Martin Ring und Michael Kuhn konnten mittlerweile junge, engagierte Technik-Teammitglieder gewinnen, denen sie ihr Wissen weitergeben. Martin macht die Technik-Arbeit für den Theaterverein besonderen Spaß, weil er dafür sorgen kann, dass alle Zuschauer bis in die letzte Reihe durch eine gute Tonübertragung von dem Theaterstück in den Bann gezogen werden, dabei kann er sein Veranstaltungstechnik-Wissen anwenden. Außerdem liebt Martin den “Nervenkitzel” bei den Aufführungen. Nicht alles lässt sich vorausplanen – es soll auch schon mal vorgekommen sein, dass ein Schauspieler „ring ring ring“ machte, als das erwartete Telefonklingeln ausblieb. 

 

Wenn die Schloßborner Laienbühne dann, wie gerade vor ein paar Tagen, eine Spende von 2000€ (diesmal für Flüchtlingshilfe an den Freundeskreis Integration) überreichen kann, macht uns das alle stolz – auf die Schauspieler, auf die Hintergrundarbeit, und nicht zuletzt auf die „Gourmets“ - die geneigten Zuschauer.

 

In einer der nächsten Ausgaben vom Glashütten Magazin lesen sie über den Kulissenbau unter der Leitung von Manfred Kunz, über die Bedeutung einer guten Maske (Kornelia Schmitz-Hermann) und über die Herausforderungen der Regiearbeit mit Kindern und Erwachsenen.  Wie gefällt ihnen dieser Artikel? Haben sie Interesse an der Mitarbeit bei der Schloßborner Laienbühne, vor oder hinter den Kulissen? Haben sie eine andere Frage? Bitte schreiben sie an vorstand@laienbuehne-schlossborn.de.

                                                                  

Unsere nächste Vorstellung heißt „Pippi Langstrumpf“, aufgeführt durch unsere Abteilung „Kindertheater“. Die Proben laufen seit Anfang des Jahres auf Hochtouren, und am 23. und 24. April haben alle Kinder und Junggebliebenen Gelegenheit, das Stück in der Mehrzweckhalle Schloßborn zu sehen.

 

 

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